Die Weisheit des Alters lässt sich an den Falten erkennen. Nicht immer.
Wenn die Spannkraft der Haut nachlässt und sie trockener wird, bilden sich Falten. Dieser Prozess beginnt bereits im Alter von 25 Jahren. Ein wichtiger Bestandteil unseres Bindegewebes ist die Hyaluronsäure, die der Körper selbst bildet. Sie ist fester Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. Ein Gramm Hyaluron ist in der Lage, bis zu sechs Liter Wasser zu speichern. Hyaluronsäure ist in der Lage, das 1000-fache ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit zu speichern und kann so der Faltenbildung entgegenwirken, die durch Feuchtigkeitsverlust hervorgerufen werden. Das hohe Wasserbindevermögen polstert die Falten auf.
Wie wird Hyaluronsäure hergestellt?
Chemisch isoliert wurde die Hyaluronsäure im Jahr 1934 von Karl Meyer und John Palmer. Meyer kombinierte die Begriffe Hyaloid – wissenschaftlich für Glaskörper – und Uronsäure miteinander. So entstand der Begriff Hyaluronsäure. Doch es dauerte bis zum Jahr 1981, bis die erste Generation von Hyaluronsäure-Präparaten den Markt eroberte. In früheren Jahren wurde die Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen. Das hatte zur Folge, dass häufig allergische Reaktionen auftraten, weil das Vogeleiweiß vom menschlichen Körper nicht vollständig abgebaut werden kann. Heutzutage wird die Hyaluronsäure biotechnologisch gewonnen oder aus dem chinesischen Zitterpilz.
Bis Mitte der 80er Jahre wurde die Hyaluronsäure zur Behandlung von Arthrose (Gelenkverschleiß) eingesetzt, um die Gelenke weiterhin beweglich zu halten und die Knorpel zu stärken. Man findet Hyaluronsäure auch in Augentropfen, um trockene Augen zu behandeln, ebenso wie in einigen Nasensprays, um die Nasenschleimhaut anzufeuchten.
Die Darreichungsformen der Hyaluronsäure
- Hyaluronsäure-Spritzen (Zur Unterspritzung)
- Hyaluronsäure –Ampullen (Zum Trinken)
- Hyaluronsäure-Creme (Zum Auftragen)
- Hyaluronsäure-Gel (Zum Auftragen)
- Hyaluronsäure-Augentropfen (Äußerliche Anwendung)
- Hyaluronsäure-Kapseln (Zur innerlichen Anwendung)
Wie lange wirkt eine Hyaluronbehandlung, wenn unterspritzt wird?
Der straffende Effekt tritt sofort ein. Je nach Präparat ist die Wirkung bis zu sechs Monaten sichtbar. Nach dieser Zeit wird das Hyaluron vom Körper wieder abgebaut. Damit die Hyaluronsäure ihre Wirkung entfalten kann, muss die Mindestkonzentration bei rund 0,01 Prozent liegen. Als Faustregel gilt: Je flüssiger das Hyaloronprodukt, desto niedrigmolekularer ist die Formel. Die langen Hyaluronketten dringen nicht in die Haut ein, aber sorgen für einen Soforteffekt. Sie legen sich auf die Hautoberfläche und speichern dort so lange Feuchtigkeit, bis sie wieder abgewaschen werden. Mittelkettiges Hyaluron gelangt langsam in die Haut und durchfeuchtet die oberen Hautschichten. Das kurzkettige Hyaluron dringt tiefer in die Haut ein, versorgt sie dort mit Feuchtigkeit und soll sogar Einfluss auf den Zellstoffwechsel haben.
Nebenwirkungen von Hyaluron
Bei einer Unterspritzung mit Hyaluron kann es passieren, besonders wenn die Menge zu groß war, dass das Hyaluron wandert und sich in den Wangen oder auch in den Tränensäcken ansammelt. Es können auch kleine Knubbel unter der Haut auftreten, die sich wegmassieren lassen. Allergische Reaktionen kommen in der Regel nicht vor, weil es sich eben um einen körpereigenen Stoff handelt. Beim Unterspritzen könnten dem Arzt Fehler unterlaufen.
Wird im Wangenbereich zu stark unterspritzt, neigt die Person zu einem Löwengesicht. Zuviel Hyaluronsäure rund um den Mund erzeugt ein Affenmäulchen, zu viel Hyaluron um die Lippen nennt der Fachmann Schlauchbootlippen. Visuelle Beispiele liefert die Society-Presse in großer Anzahl. Da die Hyaluronsäure kein Arzneimittel ist, dürfen in Deutschland nicht nur Ärzte, sondern auch Heilpraktiker Unterspritzungen durchführen. Dagegen wurde per Gerichtsurteil entschieden, dass es Zahnärzten untersagt ist, besagte Unterspritzungen durchzuführen.