Niacinamid

Was macht Niacinamid? | Die Wunderwaffe der Hautpflege

Niacinamid wird in der Kosmetik als Wundermittel gefeiert. Es handelt sich dabei um die aktive Form des Vitamins B3. Niacinamid ist wasserlöslich und relativ unempfindlich gegen Hitze und Sauerstoff. Doch auch für unsere Haut bergen Niacinamide einige Vorteile. Was genau macht Niacinamid? Das erklären wir Ihnen im folgenden Artikel. 

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Niacinamid? 

Wie bereits erwähnt, beschreibt Niacinamid die aktive Form von Vitamin B3. Vitamin B3 ist an vielen Stoffwechselvorgängen im gesamten Körper beteiligt und stellt daher einen besonders wichtigen Nährstoff für unseren Organismus dar. Ein B3 Mangel kann sogar zu Haut- oder Nierenstörungen führen. Und ein solcher Mangel entsteht schneller als gedacht, denn Niacinamid wird nur in sehr geringer Menge vom Körper selbst hergestellt und kann zusätzlich nicht gespeichert werden.

Deshalb sollte der Wirkstoff dem Körper im besten Fall über Nahrungsmittel, wie etwa Fleisch, Fisch, Getreide, Eier oder auch diversen Obstsorten zugeführt werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, Niacinamid über Hautpflegeprodukte aufzunehmen. 

Die Vorteile von Niacinamid

Niacinamid ist nicht nur wichtig für den Körper, sondern bietet auch viele Vorteile, wenn es darum geht, Hautstörungen und -irritationen entgegenzuwirken. Das Besondere: Die Wirkung eines Niacinamide Serums beschränkt sich nicht auf einen Hauttyp. Unabhängig davon, ob Sie trockene Haut, empfindliche Haut oder auch unreine Haut haben – Niacinamid bietet für jeden Hauttypen eine passende Wirkung. 

  1. Stärkt die Schutzfunktion und spendet Feuchtigkeit

Die Schutzbarriere der Haut benötigt Lipiden und Ceramiden. Vitamin B3 unterstützt den Körper bei der Bildung dieser, weshalb der Stoff regenerierend auf eine geschädigte Hautbarriere wirkt. Dadurch kann Niacinamid auch bei trockener Haut deutlich helfen. Denn die intakte Hautbarriere sorgt dafür, dass die Haut Feuchtigkeit besser speichern kann und resistenter gegen Umwelteinflüsse wird. 

  1. Anti-Aging-Effekt

Das Thema Anti-Aging ist in der Welt der Kosmetik besonders groß. Die unterschiedlichsten Cremes und Seren werben damit, Falten verschwinden zu lassen und zu einem strahlenden Teint zu verhelfen. Auch Niacinamid kann in Bezug darauf einen deutlichen Unterschied machen. Denn der Stoff verfügt über antioxidative Eigenschaften und schützt die Haut vor freien Radikalen, die in der Regel für Irritationen und die Hautalterung verantwortlich sind.

Neben der Lipid-Produktion regt Niacinamid außerdem die körpereigene Kollagen- und Elastinproduktion an. Das Ergebnis: Straffere, glattere Haut, die über mehr Elastizität verfügt. So rücken kleine Fältchen schnell in den Hintergrund. 

  1. Hilft bei Akne und unreiner Haut

Auch bei Hautunreinheiten und sogar Akne kann Niacinamid einen echten Unterschied machen, dem Stoff werden nämlich entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Gleichzeitig wirkt B3 antibakteriell, was ebenfalls für ein langfristig reineres Hautbild sorgen kann. 

  1. Reduziert dunkle Flecken und Hautverfärbungen

Pigmentstörungen treten vor allem im Gesicht auf und stören Betroffene oft aus ästhetischen Gründen. Auch hier kann Niacinamid Abhilfe schaffen. Denn es hemmt die Synthese von Melanin, dem Stoff, der Pigmentflecken hervorruft. Durch diese Wirkung werden dank Niacinamid nicht nur dunkle Flecken und Pigmentstörungen blasser, sondern auch starke Augenringe und Hautrötungen. 

  1. Hilft bei fettiger Haut und verkleinert die Poren

Niacinamid wirkt zusätzlich talgreduzierend und kann bei regelmäßiger Anwendung zu einem ebenmäßigeren Gesicht führen. Auch auf große Poren kann der Power Wirkstoff eine positive Wirkung haben. Die Haut sieht dadurch nicht nur feiner aus, Make-up wie Primer und Foundation setzen sich auch weniger ab, was zu einem natürlichen Look führt. 

Die Nachteile von Niacinamid

Niacinamid scheint eine echte Wunderwaffe gegen jegliche Hautprobleme zu sein. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Gibt es auch einen Haken? Grundsätzlich gilt die Anwendung von Niacinamid als sicher und unbedenklich – auch bei sensibler Haut. Allerdings nur bei niedriger Konzentration. Und das ist der Knackpunkt. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Verwendet man Niacinamid in hoher Konzentration, kann es zu Hautreizungen kommen. 

Niacinamid wirkt bereits ab einer Konzentration von 2 Prozent. Haben Sie eine zu Unreinheiten oder Entzündungen neigende Haut, kann diese geringe Menge bereits einen deutlichen Unterschied machen. Geht es jedoch darum, Pigmentstörungen oder Sonnenschäden zu reduzieren, sollte das Niacinamid eine Konzentration von etwa 5 Prozent haben. Manche Produkte enthalten sogar 10-20 Prozent oder sogar noch mehr.

Hier ist Vorsicht geboten und die Verträglichkeit kommt auf den jeweiligen Hauttypen an. Haben Sie empfindliche Haut, sollten Sie Niacinamid zunächst nicht in zu hoher Konzentration verwenden. Hier ist es ratsam, sich langsam heranzutasten und zunächst auszuprobieren, ob die Wirkung von beispielsweise 2 Prozent bereits ausreicht. Lassen Sie Ihrer Haut ausreichend Zeit, sich an das Niacinamid zu gewöhnen. 

ACHTUNG: Auch in Verbindung mit echtem Vitamin C (wird unter den aufgelisteten Inhaltsstoffen als L-Ascorbic Acid bezeichnet) kann Niacinamid zu Hautrötungen und -irritationen führen. Grund dafür ist der saure pH-Wert des Vitamins C. Achten Sie also genau auf die Inhaltsstoffe der Produkte, die Sie für die Hautpflege benutzen, und lassen Sie im Zweifel lieber 15-30 Minuten verstreichen, bevor Sie das nächste Produkt auf die Haut auftragen.

Handelt es sich nicht um echtes Vitamin C, können die beiden Stoffe jedoch ohne Bedenken kombiniert werden und sind im Hinblick auf die Anti-Aging-Pflege und das Aufhellen von dunklen Flecken sogar besonders wirksam. Andere beliebte Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten, wie Retinol oder Hyaluronsäure, sind mit Niacinamid übrigens wunderbar verträglich und garantieren oft eine besonders gute Wirkung.  

So wird Niacinamid angewendet

Die genaue Anwendung von Niacinamid richtet sich natürlich immer nach dem jeweiligen Produkt. Um optimale Ergebnisse zu erlangen, ist es in der Regel aber ratsam, die Produkte (zum Beispiel Niacinamid-Serum, Creme oder Gesichtswasser) zweimal täglich auf der gereinigten Haut zu verwenden. So lassen sie sich unkompliziert in Ihre Morgen- und Abendroutine einbringen. 

Wie bereits beschrieben, sollte dabei jedoch auf die Konzentration geachtet werden. Bei niedrigen Konzentrationen können auch ohne Bedenken mehrere Niacinamid-Produkte übereinander verwendet werden. Bei einer Konzentration ab 10 Prozent sollten Sie das Produkt jedoch lieber alleine verwenden. Ansonsten kann es zu Hautrötungen und -irritationen kommen. 

Nach zwei bis vier Wochen täglicher Anwendung können sich bereits erste Wirkungseffekte auf Ihrer Haut bemerkbar machen. Genau lässt sich das natürlich nicht sagen. Es hängt immer von der verwendeten Konzentration und den jeweiligen Hautproblemen ab. Um einen eindeutigen Effekt sehen zu können, ist außerdem eine konstante Anwendung nötig. Wird diese eingehalten, wird Ihre Haut sich kontinuierlich verbessern. 

Bildquelle: Pixabay-User iqbalnuril

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.